Pinball
von Phil
19.04.2009
Pinball – der Titel beschreibt das Spielgeschehen recht treffend. Als eines von vielen arcadelastigen Games der ersten Generation erschien diese Simulation eines echten Pinballtisches in westlichen Gefilden zum Systemstart. Dabei stellt es einen der ersten Vertreter des Genres im Bereich der Videospiele überhaupt dar. Wie spielt sich Pinball allerdings nach mehr als einem Vierteljahrhundert, wie gut ist es gealtert?
Begrüßt wird man nach dem Einschalten der Konsole vom altbekannten und vertrauten Startbildschirm besagter Spielegeneration, hinterlegt mit einem etwa zehnsekündigen Gedudel, das auch die einzige musikalische Einlage bleiben wird, die man zu Gehör bekommt. Per Select Button wählt man zwischen Game A und Game B, die sich nur hinsichtlich der Geschwindigkeit des Balls unterscheiden, und kann entweder alleine, oder zu zweit – jedoch nur abwechselnd nacheinander – um den Highscore spielen.
Beim eigentlichen Spiel handelt es sich um nur einen einzigen Pinballtisch, der jedoch in zwei zusammenhängende Screens unterteilt ist. Mit jeder Menge Bumper, Knöpfen und engen Gassen versehen bietet er einige Möglichkeiten, die Punktzahl in die Höhe zu treiben. Die Liebe zu Pinguinen scheint Nintendo schon damals gehegt zu haben, zieren sie doch gemeinsam mit Seehunden und Küken das Spielgeschehen. Während der Punktejagd legt man bestimmte Öffnungen im Tisch frei, indem man etwa alle in einer Reihe angeordneten Buttons abschießt, oder verdient sich Hilfspuffer, die als einmaliger Schutz für die Seitengassen dienen, die anderenfalls oftmals ein jähes Ende bedeuten. Nach drei Versuchen endet eine Partie und es kann von Neuem begonnen werden.
Per speziellem Schlupfloch gelangt man auf einen dritten Screen in Form eines Minispiels, das ein wenig an Crackout oder Alleyway (Game Boy) erinnert. Hier geben sich zwei der Protagonisten aus dem Arcade Klassiker Donkey Kong die Ehre: Zum einen unser allseits beliebter Klempner Mario, zum anderen seine mittlerweile verflossene Liebe Pauline, die über den mit der Kugel abzuschießenden Bausteinen hin und herläuft. Hat man ein Loch in ihren Gehweg geschossen, gilt es sie im Sturzflug nach unten mit Mario aufzufangen, der die Plattform für Abpraller der Kugel auf dem Kopf trägt.
Positiv fällt hierbei – wie sollte es bei einer Pinballsimulation auch anders sein – die leichte Zugänglichkeit zum Spiel auf. Die Steuerung ist genretypisch einfach gehalten, da man per Steuerkreuz - beziehungsweise Knopfdruck - lediglich die beiden Schaufeln zu bedienen und zu Anfang des Spiels die Kugel hochzuschießen hat. Diese verhält sich innerhalb des Geschehens zwar nicht immer hundertprozentig physikalisch korrekt, allerdings genauer und akkurater, als man es sich heutzutage vielleicht von einem frühen NES Titel erwarten würde.
Technisch reißt der Titel hierbei jedoch keine Bäume aus. Wie schon erwähnt gibt es bis auf das Begrüßungsjingle beim Startbildschirm keinerlei Hintergrundmusik, so dass man soundtechnisch auf einige grundsolide, aber sehr zweckmäßige Geräusche des Balls und der Bumper beschränkt ist. Die simple Grafik wirkt im Vergleich zu später erschienenen Spielen ebenfalls eher minimalistisch, ist aber keineswegs als hässlich einzustufen.
Alles in allem ist Pinball ein Titel, den man immer mal wieder einlegen kann – lange an die Konsole fesseln wird er einen jedoch nicht. Dies liegt allem voran am geringen Spielumfang. Mit nur einem Tisch wird einem nicht all zu viel Abwechslung geboten, darüber täuscht auch der lustige Gastauftritt von Mario und Pauline nicht hinweg. Hiervon abgesehen handelt es sich aber um einen grundsoliden Titel, der aufgrund seiner Aufmachung einen urigen Charme versprüht und über Animal Crossing (Game Cube), der NES e-Reader Serie für den GBA und auf der Virtual Console (Wii) schon das ein oder andere Re-Release erfahren hat.
Wertung
5/10
Kommentare
Phil
Eine Runde Pinball geht immer! Länger als eine Viertelstunde am Stück kann ich mich mit dem Titel allerdings nicht beschäftigen – jedenfalls nicht ohne Anreiz, einen gewissen Punktestand zu schlagen, oder einen willigen Mitspieler gefunden zu haben. Leider bietet das Modul darüber hinaus auch keinen Speicher, der eine Highscoreliste sichern könnte. Daher bleibt mir nur zu sagen: Hin und wieder okay, auf Dauer aber keine Spielspaßgranate. Für Genrefans und diejenigen, die wissen wollen, wie die Anfänge von Pinballsimulationen aussahen, ist der Titel aber sicherlich einen Blick wert!