The Little Mermaid


von Seppatoni
29.12.2016

Im Kino begeisterte im Jahre 1989 Disney’s Arielle, die Meerjungfrau Millionen von Zuschauern. Und wie bei jedem Disney-Film schon fast Tradition, gab es auch für das Unterwasserabenteuer Videospielumsetzungen für zahlreiche Systeme. Auch Nintendos 8-Bit-Konsole wurde mit der Versoftung des ursprünglich von Hans Christian Andersen stammenden Märchens beglückt. Für die Umsetzung zeigte sich wiedermal Capcom verantwortlich, welche bereits mit äußerst gelungenen Disney-Videospielen (Duck Tales, Chip’n Dale usw.) die Spielerschaft verzückt haben.

Die Story hält sich - zumindest teilweise - an die Filmvorlage: Arielle verliebt sich in Prinz Eric und bittet die Hexe Ursula, sie in einen Menschen zu verwandeln, damit sie mit ihrem Geliebten zusammenleben kann. Eines Tages jedoch erfuhr Arielle von ihren tierischen Freunden Sebastian, Scuttle und Fabius, dass Ursula sämtliche Meeresbewohner verzaubert hat und diese fortan nur noch ihren Worten gehorchen. Arielle hatte keine andere Wahl, als wieder ins Meer zurückzukehren und dem fiesen Treiben der Hexe ein Ende zu setzen.

Unter Wasser könnt ihr mit Arielle frei in alle Richtungen schwimmen. Auch kurze Ausflüge an die Oberfläche locken in verschiedenen Abschnitten. Außerhalb des kühlen Nasses kann sich Arielle jedoch nur hüpfend fortbewegen und ist ziemlich wehrlos. Unter Wasser hingegen kann sie als Verteidigung eine Luftblase einsetzen, welche Gegner wie in Bubble Bobble für kurze Zeit in sich einschließt. Die eingesperrten Geschöpfe können in Blasenform als Wurfgeschosse genutzt werden, um andere Fieslinge aus dem Weg zu räumen. Die Angriffskraft und Reichweite der Blase lässt sich durch Aufsammeln von grünen und roten Perlen erweitern. Mit einem stärkeren Angriff lassen sich nicht nur größere Gegner in Luftblasen einschließen, sondern auch Objekte wie Felsen oder Fässer bewegen. Auf diese Weise lassen sich Gänge freilegen oder Schatzkisten öffnen. Findet ihr eine Muschel, könnt ihr sie ebenfalls zu diesem Zweck benutzen, ebenso für das Attackieren der Feinde.

In den Schatztruhen findet ihr neben Upgrades für Arielles Blasenangriff auch Extraleben in Form von Arielle-Puppen und weitere Schätze wie Gabeln oder Backpfeifen, welche euer Punktekonto aufstocken. Auch außerhalb von Schatzkisten findet ihr immer wieder gut versteckte Gegenstände. Mal müsst ihr im Sand wühlen, um fündig zu werden, mal Gegner an einen bestimmten Punkt werfen, um einen Schatz in Erscheinung zu bringen.

Das Tiefsee-Abenteuer führt die tapfere kleine Meerjungfrau durch versunkene Piratenschiffe, lässt sie durch das Eismeer tauchen und führt schlussendlich auch in Ursulas verwinkeltes Schloss. Das Gegnerportfolio beinhaltet dabei zahlreiche Meeresbewohner unterschiedlichster Sorte. Krebse wollen euch ebenso an die Schwanzflosse wie langarmige Tintenfische. Auch Seeigel oder diverse Fischformen sind euch in den verschiedenen Welten nicht wohlgesonnen. Am Ende jeder Welt wartet zudem ein - teilweise aus dem Film bekannter - Endboss auf die Heldin.

Die bunte und stimmige Optik überträgt das Ambiente der Filmvorlage gekonnt auf das NES. Auch die Zwischensequenzen fügen sich gut in das Geschehen mit ein. Selbiges lässt sich über den Soundtrack sagen, welcher einige bekannte Stücke aus dem Film beinhaltet. Spielerisch richtet sich das Modul eher an die junge Zielgruppe der Leinwandvorlage. Der Schwierigkeitsgrad ist recht niedrig angesiedelt und der Umfang hält sich mit fünf Welten ebenfalls in Grenzen, was Einsteigern entgegenkommt. Die Steuerung lässt keine Mängel aufkommen und auch unfaire Stellen sucht man im Leveldesign vergebens. Lediglich die Rücksetzpunkte hätten teilweise etwas besser verteilt werden können.

Insgesamt ist The Little Mermaid eine gelungene - wenn auch unspektakuläre - Filmumsetzung aus dem Hause Capcom, welche ideal auf das junge Zielpublikum zugeschnitten ist. Erfahrene Zocker werden sich wohl rasch unterfordert fühlen und mit einem anderen Disney-Titel von Capcom mehr Spaß haben. Fans und Freunde der kleinen Meerjungfrau Arielle hingegen werden gut bedient und dürften auf jeden Fall ihre Freude am Unterwasserabenteuer haben.


Wertung


7/10

Kommentare



Seppatoni
Dank meiner Schwester (damals ein großer Fan des Films) kam ich in den Genuss der nahezu identischen Game Boy-Version des Titels. Die nette Filmumsetzung bot einige unterhaltsame Momente, ohne mich wirklich großartig zu packen. Dennoch wird hier ein solides „Jump ’n’ Swim“ geboten, das ideal auf die jüngere Spielerschaft ausgerichtet ist. Selbiges trifft auch auf die NES-Version zu, welche ich Jahre später ergattert habe - einfach mit bunten Farben und einem etwas größeren Bildschirmausschnitt