Boulder Dash


von Seppatoni
22.11.2022

Boulder Dash - eine langlebige Serie, die bis heute immer wieder mit – mal besseren, mal schlechteren – Fortsetzungen und Neuauflagen beglückt wird und unzählige Male kopiert wurde. Das Debüt gab die Reihe 1984 auf Ataris Heimcomputern. Nach weiteren Portierungen auf verschiedenen Systemen erfolgten Anfang der 90er lizenzierte Umsetzungen für verschiedene Plattformen. Mit dabei auch das NES. Data East und Sakata kümmerten sich um diese Version, den Vertrieb in Europa übernahm Nintendo selbst.

Stoneford, ein alter Abenteurer, liegt sterbenskrank in seinem Bett. Er ruft seinen Sohn Rockford zu sich und übergibt ihm eine alte Karte. Mit seinen letzten Worten bittet er seinen Nachfahren, seine unvollendete Suche nach Schätzen und Reichtum fortzuführen. Ein Blick auf die Karte führt ihn in der ersten Etappe zur Boulder World.

In den einzelnen Abschnitten muss Rockford stets eine vorgegebene Anzahl an Diamanten einsammeln, um den Ausgang freizulegen und die Stage dadurch erfolgreich abzuschliessen. Doch dies klingt einfacher als es ist. Um an die begehrten Klunker zu kommen, muss sich Rockford durch den Untergrund buddeln. Lose Hindernisse wie Felsbrocken können sich durch Entfernen des Schlamms lösen und dem Helden mit einem Fall auf den Schädel das Licht auslöschen oder verhindern den weiteren Fortschritt, indem sie den Weg versperren. Das Vorgehen will also geschickt geplant sein.

Das Abenteuer führt Rockford in eisige Gegenden, die Tiefen des Ozeans oder auch einen lavagefluteten Vulkan. Mit dem Wechsel der Schauplätze steigt auch der Schwierigkeitsgrad konsequent an. So manche Welt birgt auf den ersten Blick gar keine Diamanten. Hier kommen dafür die Gegner ins Spiel. Diese wollen nicht nur Rockford ans Leder, sondern können mit Hilfe von Felsen und anderen Hindernissen erledigt werden und verwandeln sich sodann in einen Haufen Edelsteine.

Durch die Explosion beim Ableben eines Gegners können auch sonst unüberwindbare Wände eingerissen werden, um neue Pfade freizulegen. Erwähnenswert ist auch die Amöbe, die sich ständig über das Level ausbreitet. Wird sie jedoch von Blockaden eingegrenzt, verwandelt sich die bedeckte Fläche ebenso in Diamanten.

Jede der 24 Stages wartet mit einer neuen Herausforderung und neuen Kniffs auf, die für den erfolgreichen Abschluss des Abschnitts benötigt werden. Neben Gehirnschmalz und guter Vorausplanung hilft vielfach auch Trial und Error bei der Bewältigung der anspruchsvollen Aufgaben. Doch zu eurem Glück müsst ihr bei einem Scheitern nicht von vorne beginnen - unendliche Continues und ein simples Passwortsystem ermöglichen euch den Wiedereinstieg in der zuvor erreichten Welt.

Auf der technischen Seite überzeugt Boulder Dash mit einer sauberen und bunten Optik mit putzigen Animationen. Musikalisch wird das Spiel von eingängigen Melodien begleitet, die perfekt zur Stimmung der jeweiligen Abschnitte passt. Die stimmigen Soundeffekte runden den positiven Eindruck gekonnt ab.

An der Steuerung gibt es ebenso wenig auszusetzen. Gesteuert wird fast ausschließlich mit dem Steuerkreuz, der B-Knopf kommt nur beim Schieben von Hindernissen zum Einsatz. Und auch beim Umfang kann Boulder Dash durchwegs Punkten. Bis die 24 Levels, verteilt auf 6 Welten, abgeschlossen sind, vergeht schon mal einige Zeit. Doch das ist noch nicht das Ende, nein. Es warten nochmals 3 weitere Durchgänge, in welcher der knackige Schwierigkeitsgrad weiter in die Höhe geschraubt wird. Und wer Lust hat, darf sich im 2-Spieler-Modus abwechselnd mit einem Mitspieler ins Gebuddel stürzen.

Freunde knackiger Puzzlespiele kommen bei Boulder Dash voll auf Ihre Kosten. Die ausgeklügelten Abschnitte lassen eure grauen Zellen auf Hochtouren rattern, die liebevolle Präsentation sorgt für ein tolles Drumherum. Selbst Knobelverweigerer sollten Boulder Dash mal eine Chance geben, in besserer Form als auf dem NES ist das klassische Spielprinzip nur selten zu finden.


Wertung


8/10

Kommentare



Seppatoni
Dank des offiziellen NES Spieleberaters habe ich damals Boulder Dash kennengelernt. Die entstandene Neugierde durfte ich dann erstmals stillen, als ich das Modul von einem Schulkameraden ausgeliehen hatte. Die ersten Welten waren schnell bewältigt, doch mit steigendem Schwierigkeitsgrad war bei mir Schluss. Als ich mir dann Jahre später das Modul selber geholt hatte, landete es immer wieder im Modulschacht. Zwar waren vielen Stellen immer noch eine zu große Knacknuss für mich, aber ich liebte es immer wieder, in die verschiedenen Welten einzutauchen und einen neuen Anlauf zu nehmen. Erst als ich vor kurzem das Modul wieder hervorkramte, biss ich mich fest und kämpfte mich (auch dank Unterstützung aus dem Netz) endlich durch die höheren Levels durch.