Tetris


von Phil
07.03.2002

Für das Nintendo Entertainment Systems erschienen einige der bekanntesten Spiele der Welt, darunter auch der unscheinbare Geschicklichkeitstitel Tetris. Noch vor der richtigen NES Ära wurde es von Alexey Pazhitnov auf einem Heimcomputer unter minimalen Systemanforderungen programmiert. Erst einmal fertiggestellt und auf den Markt gebracht, mauserte sich Tetris nach und nach zu einem richtigen Kassenschlager. Und so wurde auch Nintendo auf dieses Spiel aufmerksam. Man kaufte die Rechte an einem Vertrieb für das NES und den Gameboy und bekam für seine damaligen einzigen Konsolen ein Zugpferd, das die Geschichte der Videospiele stark beeinflussen sollte und von dem auch heute noch für alle Plattformen Unmengen an Remakes auf den Mark kommen.

Da das Gameplay wirklich jedem Besucher dieses Magazins bekannt sein sollte, werde ich nicht allzu viel Zeit darauf verschwenden, dieses zu erklären. Trotzdem gibt es hier noch mal eine kleine Erläuterung für all die, die die letzten zwanzig Jahre unter einem Stein verbracht haben ;). "Sieben verschiedene geometrische Formen fallen nacheinander in unterschiedlicher Reihenfolge vom oberen Bildschirmrand nach unten. Es gilt sie unten so zusammenzusetzen, dass sich eine oder mehrere geschlossene waagerechte Linien ergeben. die dann automatisch gelöscht werden." So steht es in der Anleitung zum Spiel. Doch dass sich die Steine nicht von alleine in die gewünschte Position rücken, dürfte wohl allen klar sein ;). Vorher muss der Spieler sie nach links oder nach rechts verschieben oder sie gegebenenfalls sogar noch um sich selbst drehen, um eine optimale Position des Bausteins herzustellen. Mit jeder geschlossenen waagerechten Linie erhält man mehr und mehr Punkte, schließt man gleich mehrere auf einmal ab, erhöht man durch solche Combos seine Chance auf den neuen Highscore gehörig, welcher übrigens leider wegen der nicht vorhandenen Speicherfunktion nach dem Ausschalten der Konsole nicht wiederhergestellt werden kann. Lässt man sich zuviel Zeit und baut einen regelrechten Turm bis an den oberen Bildschirmrand, hat man das Spiel verloren und kann noch mal von vorn beginnen.

Gespielt wird die NES-Version von Tetris in zwei verschiedenen Varianten, A und B. Während es im Modus A nur darum geht, so viele waagerechte Linien wie möglich und somit eine Menge Punkte zu holen (kann bei einem guten Spieler mehrere Stunden dauern ;)), wird im Modus B von der 25. Linie rückwärts bis auf die Null runtergespielt, was nicht so lange dauert. Als weitere Einstellungen kann man zwischen drei verschiedenen Musikstücken auswählen (oder diese ganz ausstellen) und die Geschwindigkeit, in der die geometrischen Formen vom oberen Bildschirmrand fallen, beliebig von Null bis Neun verstellen. Je mehr Reihen man allerdings geschlossen hat, desto höher wird die Geschwindigkeit im Laufe eines Spiels von allein. In Spielart B kann man zudem noch einstellen, wie verbaut der Bildschirm schon bei Beginn des Spiels ist. Stellt man diesen zum Beispiel auf die Stufe Fünf, so ist schon fast das gesamte Spielgeschehen mit lückenhaften Einzelsteinen zugebaut. Diese beiden Stufen sind jedoch sehr wichtig, wenn man ein paar Extras des Titels zu Gesicht bekommen möchte. Nach guten Leistungen im A Modus fliegen des öfteren Raketen in die Luft, im B-Modus wird man gleich sogar von einem ganzen Nintendo Orchester begrüßt, welches aus den damals bekanntesten und beliebtesten Charakteren des Nintendo Universums besteht. So ist es besonders für eingefleischte Nintendofans ein Muss einmal Samus Aran, Kid Icarus, Mario und Co. beim Spielen eines Instrumente zuzuschauen.

Sowohl Grafik als auch Sound sind bei Tetris zweckmäßig zu verstehen, wie man es auch von anderen Geschicklichkeitstiteln wie Dr. Mario gewohnt ist. Insgesamt ist dieses aber durchaus motivierend und bringt einen immer wieder dazu, das viereckige NES-Pad in die Hand zu nehmen und auch auf Punktejagd zu gehen. Was hier meiner Meinung nach fehlt, ist ein 2-Spielermodus, aber auch ohne solchen macht das Spiel eine Menge Spaß.


Wertung


8/10

Kommentare



Phil
Auch wenn ich mich nicht gerade als den bekennenden Geschicklichkeitsfan schlecht hin bezeichnen kann, konnte ich durchaus Gefallen an Tetris finden. Durch die verschiedenen Optionen kommt so schnell keine Langeweile auf und bis man im Modus B das Level 9-5 geschafft hat, vergeht einiges an Zeit (ich spreche da aus Erfahrung :)). Schade nur, dass kein 2-Spielermodus vorhanden ist, der hätte nämlich einiges in der Wertung rumreißen können. Da Dr. Mario einen solchen bietet, ist mit diesem Spiel sicherlich mehr an Dauerspaß garantiert.



Sokrates
Keine Ahnung, wie viele Stunden ich mit der Jagd nach neuen Rekorden verbracht habe, aber bestimmt waren es jede Menge. Allein schon das Wissen, dass mich am Ende des Spiels ein Orchester aller damaligen Nintendo-Helden erwarten würde, war schon Ansporn genug, meine Puzzle-Spiel-Fähigkeiten bis zum Äußersten auszureizen. Lediglich das Fehlen des Zweispieler-Modus gibt dem Dauerspaß-Faktor einen winzigen Dämpfer, aber ansonsten wird wohl jeder daran gefallen finden. Sogar meine beiden Videospiel-hassenden Schwestern konnte ich damit eine Weile vor die Konsole bringen ;-)



Seppatoni
Eigentlich bin ich alles andere als ein begeisterter Puzzle-Gamer, aber dank des simplen, aber trotzdem genialen Spielprinzips wurde auch ich seinerzeit vom Tetris-Virus befallen. Die Blöckestapelei macht einfach süchtig und motiviert auch nach Jahren immer wieder zu einer neuen Runde. Für die Mühe entschädigen die zahlreichen Bonusbildschirme und die klasse, typisch russische Musik. Das einzige, was dem Modul zur Perfektion fehlte, war ein 2-Player-Modus, wie er in der Game Boy Version enthalten ist.



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