Donkey Kong Jr.


von Seppatoni
12.01.2004

Nach der Rettung seiner geliebten Pauline (siehe "Donkey Kong"), wollte Mario nur eines: Rache an Donkey Kong nehmen. Und so nahm er den großen Affen kurzerhand gefangen. Doch Mario hat nicht mit dem pfiffigen Nachwuchs des Gorillas gerechnet. Donkey Kong Jr. hat sich nämlich an Marios Fersen geheftet und versucht nun mit allen Mitteln, seinen Papa aus der Gefangenschaft zu befreien.

Die Jagd startet im Dschungel, führt später durch ein futuristisches Labor bis zum Gefängnis von Donkey Kong. Auf dem Weg dorthin macht dir Mario das Leben ja schon schwer genug, doch mit Krokodilen, angriffslustigen Vögeln und zahlreichen Elektrofunken heizt er Junior zusätzlich ein. Erstere verfolgen dich sogar über die Liane hinweg! Glücklicherweise hängen überall Früchte rum, welche Junior als Geschosse gegen die Bösewichte einsetzen kann und die einige zusätzliche Punkte einbringen.

Um einen jeden Level zu beenden, muss Donkey Kong Jr. jeweils bis zu Mario und Donkey hinauf gelangen. Dies klingt einfacher als es ist, denn neben den schon erwähnten Gegnern stellt sich das Leveldesign auch oftmals als ziemlich hindernisreich heraus. So müssen beispielsweise Trampoline herhalten, um auf höhere Plattformen zu gelangen oder auch bodenlose Abgründe mit Hilfe von Lianen überwunden werden. Krönung ist aber der letzte Level: Junior muss dort alle Schlüssel die Kette hinauf ins Schloss schieben, um die Gitterstäbe von Donkey Kongs Käfig zu lockern.

Aus technischer Sicht reist der Titel nicht gerade Bäume aus. Die Grafik wurde zwar gegenüber dem Vorgänger etwas verbessert, haut aber trotzdem niemanden vom Hocker. Doch muss es das überhaupt? Nein, denn Donkey Kong Jr. ist ein Spiel, das von seinem Charme aus längst vergangenen Videospielzeiten lebt und Nostalgikern die Augen wässrig macht. Ebenso verhält es sich mit dem Sound. Die wenigen Musiken wecken Erinnerungen und passen wie auch die Soundeffekte einfach gut zum Spiel.

Spielerisch hat Donkey Kong Jr. sogar mehr zu bieten als sein Vorgänger. Der Umfang ist mit 4 bildschirmgroßen Levels um einen Abschnitt gewachsen und auch das Leveldesign hat einen Fortschritt zu verzeichnen. Die Steuerung ist allerdings wieder etwas hakelig und auch ist das Sprungverhalten nicht ganz ausgereift, ebenso wie die Kollisionsanfrage. Trotzdem ist das Game gut spielbar. Für Jump 'n' Run Fans sowie Nostalgiker ist das Spiel absolute Pflicht, doch auch für alle anderen dürfte ein Blick durchaus interessant sein. Übrigens ist hier Mario in seiner einzigen Rolle als Bösewicht zu sehen. Das kommt daher, dass zu dem Zeitpunkt Donkey Kong einfach der beliebtere Charakter war.


Wertung


7/10

Kommentare



Seppatoni
Donkey Kong Jr. gehört zu den Klassikern, die ich immer wieder gerne in den Modulschacht schiebe. Die Verfolgungsjagd durch die alten Levels stellen immer wieder eine Herausforderung dar und der ganze Charme, den das Spiel ausstrahlt, zwingen einen schon fast zum Weiterspielen. Ein zeitloser Klassiker!



Phil
Ich kann mich meinem Kollegen Seppatoni nur anschließen: Der unverwechselbare Charme, den die alten Donkey Kong Spiele ausstrahlen, macht auch den zweiten Ableger zu einem absoluten Klassiker. Da kann man die paar Unausgereiftheiten im Gameplay, wie beispielsweise die etwas gewöhnungsbedürftige Steuerung, durchaus verzeihen. Vor allem die witzigen, wenn auch spärlich gesäten Animationen, sorgen für das eine oder andere Schmunzeln. Es sieht einfach zu genial aus, wie Herr Affe Jr. sein Gesicht beim Scheitern eines Levels verzieht! Ein paar mehr Levels hätten trotzdem nicht geschadet, aber so ist das nun mal bei Nintendos uralten Arcadegames. Wer nicht genug vom kleinen Affen und der Jagd nach Mario bekommen kann, sollte sich übrigens mal die gleichnamige Game & Watch Version (auch unter den neueren Mini Classics erschienen) zu Gemüte führen. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit ich auf dem Minihandheld verdaddelt habe! ;)



Chancell
Pulsierende Dschungelbeats, weniger abstrakte Gegnertypen – das Videospieldebüt der Klap Traps spricht für sich - und ein routiniert grafisch sich zum Vorgänger nochmals verbessert habendes Cartoonchaos machen den "Junior" zu einem faszinierenden Stück Nintendo-Software der "early 80s". Aus heutiger Sicht wirkt dieses Statement höchstwahrscheinlich euphorisch erscheinend, aber ich liebe die frühen Kraxel- und Kletterjahre der Herren Kong und Mario: Ihre Abenteuer haben dem Videospiel Persönlichkeit und somit ein Gesicht jenseits technischer Abstraktion eines Flugvehikels verliehen. Mr. Miyamoto kreierte die damals technisch realisierbaren Ansätze eines interaktiven Zeichentrickfilms, welches beispielsweise während der Sterbeanimation DK´s Sprössling zum Ausdruck kommt. Ein Hoch auf die 80er! Amen :-)



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