Multinorm-Umbau
von Yamato
Aktualisiert am 22.12.2014 / Erste Veröffentlichung: 11.05.2002
Viele NES-Fans möchten ihre US-Module auf einem PAL-NES auch ohne Aufsteck-Konverter wie dem Action Replay abspielen können. In dieser Anleitung erfahrt ihr, wie dies durch eine Deaktivierung des Lockout-Chips auf der NES-Hauptplatine gelingt. Bitte beachtet aber, dass bestimmte US-Spiele anschließend dennoch nicht zu 100% fehlerfrei funktionieren werden, da diese schlichtweg ganz oder teilweise inkompatibel sind. Wer genaue Angaben über inkompatible Spiele benötigt, sollte in diese Liste einen Blick werfen, wo wir euch eine Liste aller von uns getesteten Spiele zur Verfügung stellen. Wichtig: Da die inkompatiblen Spiele mit einem Konverter exakt die selben Fehler hervorrufen, ist der hier vorgestellte Umbau dennoch uneingeschränkt zu empfehlen.
Im NES schlummert ein Bauteil namens „Nin10“ oder besser bekannt als der „Lockout-Chip“, der euch am Abspielen von NES-Modulen fremder Regionen hindern soll. Dieses System arbeitet mit 2 Komponenten: Dem Lockout-Chip in der Konsole selbst und einem Zusatzchip in jedem NES-Modul. Um ein Modul abspielen zu können, müssen beide Bauteile miteinander „kommunizieren“ können, d.h. die Regionen müssen übereinstimmen. Deshalb kann wegen des Lockout-Chips ein PAL-Gerät nicht mit einem US-Modul funktionieren und umgekehrt. Um den Lockout-Chip zu umgehen, wurden bereits Konverter erfunden, wie beispielsweise das oben genannte Action Replay, welches ihr zwischen Konsole und Spiel einsteckt. Nicht jeder hat jedoch ein Konverter-Modul daheim oder will immer diesen Umweg gehen.
Am komfortabelsten ist es, den im NES verbauten Lockout-Chip komplett auszuschalten. Die untenstehende Anleitung beschreibt alle notwendigen Arbeitsschritte. Lediglich japanische Famicom-Module werden sich nach Durchführung des Umbaus natürlich weiterhin nicht auf einer NES-Konsole abspielen lassen, da diese in einer kleineren Cartridge mit weniger Pins daherkommen. Hier braucht ihr also weiterhin einen Konverter oder direkt ein japanisches Famicom.
Bitte führt diesen Umbau nur durch, wenn ihr euch zutraut, die einzelnen Arbeitsschritte durchführen zu können. Fehler können dazu führen, dass eure Konsole dauerhaft beschädigt wird. Der hier beschriebene Umbau wurde mit einem europäischen NES mehrfach getestet und funktioniert absolut einwandfrei, wenn er korrekt ausgeführt wird. Dennoch übernehmen wir keine Verantwortung für missglückte Arbeiten und jegliche Irrtümer.
Anleitung
Ihr benötigt:
- Kreuz-Schraubendreher
- feines Cutter-Messer / Skalpell
Abschließend setzt ihr eure NES-Konsole wieder zusammen. Zieht das Schutzblech wieder vorsichtig über die Hauptplatine und legt diese zurück in das Gehäuse. Dreht alle Schrauben wieder an den selben Stellen herein und achtet dabei auf die zwei längeren, silberfarbenen Schrauben wie unter Schritt 3 beschrieben. Zur Hilfe könnt ihr euch die Bilder oben noch einmal anschauen und die Arbeitsschritte umgekehrt ausführen.
Zu bemerken ist noch, dass die beiden Schrauben vorne am Modul-Slot nicht zu fest hineingedreht werden sollten, weil dann der Federmechanismus beim Einlegen der Module eventuell nicht mehr einrasten könnte. Testet dies zwischendurch also ruhig mit einem NES-Spiel aus, bevor ihr das Gehäuse endgültig wieder zusammensetzt.
Herzlichen Glückwunsch! Du besitzt nun ein universelles Nintendo Entertainment System!